Nicht nur im Herbst gehören sie zu einem vertrauten Anblick an vielen Teleskopen: Lange Taukappen, oft genug unterstützt von Heizbändern, die nur einen Zweck haben: Luftfeuchtigkeit daran zu hindern, sich auf der Optik als Tau niederzuschlagen. Ohne Tauschutz endet eine Beobachtungsnacht sonst vorzeitig, wenn die Temperatur unter den Taupunkt auskühlt.
Eine Taukappe ist der gängigste und preiswerteste Schutz vor einer zugetauten Optik. Sie sollte mindestens doppelt so lang sein wie der Durchmesser der Öffnung, die sie schützt. Bei Linsenteleskopen ist sie meist fester Teil des Tubus und kann für den Transport abgenommen oder eingeschoben werden. Bei dem langen und vergleichsweise schlanken Tubus eines Refraktors ist das auch kein Problem.
Anders sieht es bei Schmidt-Cassegrains mit ihren kompakten Tuben bei großer Öffnung aus: Hier ist die Taukappe ähnlich groß wie der Tubus selbst. Daher gibt es zwei gängige Arten von Taukappen für Schmidt-Cassegrains:
Flexible Taukappen bestehen aus einem leichten, wetterfesten Material und werden mit einem Klettverschluss in Form gebracht. Zum Transport lassen sie sich platzsparend flach zusammengelegt und bieten so eine preiswerte und einfache Methode, damit Beobachtungsnächte nicht vorzeitig beendet werden. Der Nachteil: Sie sitzen nicht immer perfekt und können etwas in den Blickwinkel des Teleskops hineinragen. Visuell ist das kein großes Problem, bei der Fotografie kann es sich aber störend bemerkbar machen.
Daher ist eine starre Taukappe die bessere Wahl, wenn Transport oder Lagerung kein Problem sind. Wer sein Teleskop in einer Sternwarte fest aufgestellt hat, lässt die Taukappe möglichst gleich auf dem Teleskop – sofern ein Staubschutz möglich ist. Für alle Celestron Schmidt-Cassegrains (ab 6"), EdgeHD und RASA mit den neuen Tuben, die nach 2006 Serie sind, bietet Celestron nun stabile Taukappen aus Aluminium an. Zum Lieferumfang gehört auch ein passender Staubschutzdeckel, damit die Taukappe ständig auf dem Teleskop bleiben kann. Die Innenseite der Taukappe ist zum besseren Streulichtschutz mit Samt beschichtet. Für einen perfekten Sitz wird diese starre Taukappe nicht einfach nur aufgesteckt, sondern am vorderen Tubusring geklemmt.
Eine Besonderheit der Celestron-Taukappen ist der Kabeldurchlass. Er ermöglicht auch bei aufgesetzter Taukappe eine feste Kabelführung, die mit flexiblen Taukappen unmöglich wäre. Davon profitieren vor allem Fotografen, die einen RASA verwenden oder mit einem Hyperstar-Ansatz eine Kamera vor der Schmidt-Platte montieren. So lässt sich das Anschlusskabel der Kamera kontrolliert verlegen. Neben einem Durchlass für das Kamerakabel gibt es zwei weitere Durchlässe für Tauschutzheizung und Temperatursonde.
Wichtiger Hinweis: Celestron bietet seit Neuem Taukappen aus Aluminium für 6", 8", 9.25", 11" und 14" an. Leider können wir Ihnen noch keinen Liefertermin nennen. Sobald wir wissen, wann die Taukappen lieferbar sind, informieren wir Sie rechtzeitig.
In extrem feuchten Nächten hilft irgendwann auch eine Taukappe nicht mehr, oder man möchte mit kleinem Gepäck mobil bleiben – dann hilft es nur, die Optik zu beheizen. Dazu reicht es aus, wenn ihre Temperatur knapp über dem Taupunkt gehalten wird. Die übliche Lösung sind Heizbänder, die um die Objektivfassung gewickelt und an eine Stromquelle angeschlossen werden. Bessere Lösungen verfügen statt einer manuellen Regelung über einen Temperatursensor, damit sie weder das Objektiv unnötig erwärmen noch den Akku leersaugen.
Das ändert jedoch nichts daran, dass diese Heizbänder eine recht geringe Effizient haben, da sie erst die komplette Fassung erwärmen müssen, bevor die Wärme das Objektiv erreicht.
Die Celestron Tauschutz-Heizringe für 5", 6", 8", 9.25", 11" und 14" (verschiedene Versionen / Varianten erhältlich) werden dagegen direkt auf der Schmidtplatte montiert und können die Wärme so ohne Umwege dorthin bringen, wo sie benötigt wird: Auf die Schmidtplatte. Der Heizring ersetzt den vorderen Ring der Schmidtplattenfassung Ihres Schmidt-Cassegrain, EdgeHD oder RASA und bleibt ständig am Teleskop. In den Heizring ist auch eine Temperatursonde integriert, der "Thermistor". Als einfacher Heizring kann er mit vielen gängigen Tauschutz-Steuerungen betrieben werden; in Kombination mit einer smarten Tauschutz-Steuerung kann die Heizleistung über die Temperatursonde so reguliert werden, dass keine Energie verschwendet wird und die Schmidtplatte dennoch frei bleibt.
Die Anschlusskabel von Stromversorgung und Thermistor können bei Nichtgebrauch einfach in eine Halterung auf dem Heizring geklipst werden, sodass sie nicht stören, wenn Sie den Staubschutzdeckel aufsetzen.
Vor der Montage müssen Sie keine Angst haben: Sie entfernen zwar den vorderen Ring, die Schmidtplatte wird aber von seitlichen Justerschrauben gehalten, sodass die Justage erhalten bleibt. Eine Abdeckung aus Papier schützt die Schmidtplatte während der Montage vor Verschmutzung.
Die ist auch separat erhältlich, um eigene Heizbänder – zum Beispiel für das Leitrohr – temperaturgesteuert zu betreiben.
Ihr volles Potential spielen die Celestron Heizringe dann aus, wenn sie mit einer smarten Tauschutzsteuerung von Celestron kombiniert werden. Diese Steuereinheit ist ein Multitalent, das sowohl vollständig autonom im Stand-alone-Betrieb genutzt werden kann, oder mit dem Handcontroller einer Celestron-Montierung oder der kostenlosen Celestron CPWI-Software über einen PC.
Die Celestron Tauschutzsteuerungen werden wahlweise an der Schwalbenschwanzschiene des Teleskops (Vixen oder 3" CGE) oder einem Stativbein befestigt und über eine 12V-Stromquelle (Netzteil oder Powertank) mit Strom versorgt. Je nach Version können von hier aus zwei oder sogar vier Heizbänder gesteuert werden. Ein interner Sensor bestimmt aus Temperatur und Luftfeuchtigkeit den Taupunkt und regelt die Heizringe über den Thermistor vollautomatisch; für eigene Heizbänder ist das mit jeweils einer weiteren Thermistor-Temperatursonde ebenfalls möglich.
Das kleinere Modell, die Smarte Tauschutz-Steuerung 2X ( ), verfügt außerdem über einen 12V-Ausgang für den Anschluss eines Geräts.
Die größere Smarte Strom- und Tauschutz-Steuerung 4X (#825924,) stellt gleich vier 12V-Stromausgänge zur Verfügung, einer davon sogar regelbar – so können Sie z.B. Montierung, Kamera, Autoguider und Lüfter von einem Hub aus steuern.
Die Kombination aus Celestron Taukappe, Heizring mit Thermistor und Smarter Tauschutzsteuerung schützt so nicht nur Ihr Teleskop effizient und stromsparend vor Taubeschlag, sondern organisiert auch die Stromversorgung Ihrer Geräte.